Pressemitteilung der GRÜNEN im Römer vom 18. November 2022
Am 20. November ist der Gedenktag für die Opfer von Transfeindlichkeit, der seit 1999 jährlich begangen wird.
„Leider wurden auch in den vergangenen zwölf Monaten wieder zahlreiche trans Menschen Opfer von Gewalt. Wir trauern um 327 Menschen, die weltweit wegen ihrer Transidentität ermordet oder tödlich verletzt wurden“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Römer, Julia Eberz. „Auch in Deutschland erleben trans Menschen Gewalt. Der Tod des jungen trans Mannes Malte C. im September dieses Jahres sorgte bundesweit für Entsetzen und Betroffenheit. Daneben findet weiterhin tagtäglich strukturelle Diskriminierung von trans Menschen statt und beschränkt deren Teilhabe an gesellschaftlichen und beruflichen Prozessen. Die langfristigen Folgen wie Arbeitslosigkeit oder Armut wiegen dabei ebenso schwer wie die psychischen Folgen auf individueller Ebene. Zudem müssen wir mit Bedauern feststellen, dass der Hass auf trans Menschen nicht nur von radikalen religiösen Fundamentalist*innen oder Rechtsradikalen angeheizt wird. Auch sogenannte TERFs, also Trans Exkludierende Radikale Feminist*innen, sprechen trans Frauen ab, Frauen zu sein und verbreiten in den sozialen Medien ihre menschenverachtenden Ansichten. Wer wie sie ‚Trans-sein‘ als Mode oder gar hip ansieht, verkennt die nach wie vor großen Schwierigkeiten, denen trans Menschen nach ihrem Outing im beruflichen, familiären und sozialen Umfeld ausgesetzt sind. Niemand outet sich, weil er oder sie das gerade ‚hip‘ findet. Derart hasserfülltes Reden im Netz befeuert die verbalen und physischen Angriffe im realen Leben und muss daher ebenso mit allen Mitteln des Rechtsstaates bekämpft werden wie Angriffe auf der Straße“, so Eberz weiter.
„Angriffe, die zunehmend auch auf Frankfurter Straßen stattfinden“, wie Dimitrios Bakakis, Fraktionsvorsitzender und queerpolitischer Sprecher der GRÜNEN im Römer, betont. „Bereiche, die wir jahrelang als queere Schutzräume empfanden, werden nun zu Tatorten queerfeindlicher Gewalt. Dem stellen wir uns entschieden entgegen! Die Römerkoalition hat Maßnahmen auf den Weg gebracht, die Sicherheit und Sichtbarkeit queerer Menschen erhöhen sollen. Klar ist aber auch, dass die Kommunalpolitik allein den Kampf gegen Queerfeindlichkeit nicht wird gewinnen können. Wir brauchen dazu nicht nur die anderen politischen Ebenen, sondern insbesondere auch die Bevölkerung. Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir alle sind gefragt, uns mit unserem Reden und Handeln für Akzeptanz und Vielfalt einzusetzen. Auch daran soll der Transgender Day of Remembrance erinnern“, so Bakakis abschließend.
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