Ich kandidiere im Wahlkreis 36

Am vergangenen Samstag wurde ich von der Kreismitgliederversammlung der Frankfurter Grünen zur Direktkandidatin im Wahlkreis Frankfurt am Main III (Wahlkreis 36) gewählt. Über dieses Vertrauen freue ich mich sehr und möchte mich bei meiner Mitbewerberin Ann-Kathrin Sawinski für den fairen Wahlkampf in den vergangenen drei Monaten bedanken.

Im Herzen dieses Wahlkreises liegen mit der Zeil, der Konsti und dem Bermudadreieck Orte, die in den vergangenen Monaten und Jahren Tatorte waren – Tatorte von Gewalttaten gegen die queere Community. Mit meiner Kandidatur setze ich und setzen die Frankfurter Grünen ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit, denn wer könnte dieses Zeichen besser setzen als eine queere Direktkandidatin? Natürlich bedeutet dies nicht, dass alle Probleme damit gelöst sind. Es erfordert eine große Anstrengung in allen Bereichen, um Gewalt gegen LGBT*IQ+ künftig zu verhindern – von einer konsequenteren polizeilichen und juristischen Verfolgung, über Präventionsprogramme bis zu einer städtebaulichen Aufwertung der Zeil und angrenzender Gebiete. Dafür werde ich mich im Landtag einsetzen.

Als Kulturpolitikerin liegt mir insbesondere die freie Szene sehr am Herzen. Mirjam Schmidt, deren Wahlkreisbüro ich seit 2019 leite, hat als Sprecherin für Kunst und Kultur der GRÜNEN Landtagsfraktion in den vergangenen Jahren schon viel bewegt. Zusammen mit ihr möchte ich diese Arbeit in der neuen Legislaturperiode fortsetzen, die freie Szene stärken und resillienter machen gegen mögliche neue Krisen. Aber auch die sogenannte „Hochkultur“ muss weiter gestärkt werden. Das English Theatre beschäftigt mich als kommunale Kulturpolitikerin ebenso wie die Städtischen Bühnen, für die nun dringend eine Lösung gefunden werden muss. Sollte ich es in den Landtag schaffen (wovon ich natürlich ausgehe), dann hoffe ich, dass wir bei meinem Ausscheiden aus der Stadtverordnetenversammlung die Zukunft der Bühnen auf den Weg gebracht haben.

Ja, sollte ich am 08. Oktober direkt oder über die Liste in den Landtag gewählt werden, dann werde ich mein Mandat als Stadtverordnete zurückgeben, auch wenn ich weiß, dass viele Menschen in meiner Fraktion und wahrscheinlich (oder hoffentlich) darüber hinaus dies bedauern würden. Aber einer meiner Grundsätze ist, dass ich etwas richtig oder gar nicht mache. Und ich sehe nicht, wie ein Mandat als MdL und die zeitaufwändige Tätigkeit als Stadtverordnete parallel funktionieren können, wenn beides ernsthaft und mit dem notwendigen Einsatz ausgeführt wird. Auch wenn sich die Zeiten geändert haben, aber den GRÜNEN Grundsatz aus den Kindertagen unserer Partei „keine Ämterhäufung“ finde ich auch im Jahr 2023 noch richtig und wichtig.

Zurück zu meinen politischen Zielen. Thema Mobilität: in Frankfurt sind wir bereits auf dem richtigen Weg von der autogerechten zur menschengerechten Stadt. Aber Mobilitätswende darf nicht nur in den Städten stattfinden, sondern auch und vor allem im ländlichen Raum müssen wir ein Angebot schaffen, damit die Menschen dort eine Alternative zum eigenen Auto bekommen. Ein 49-Euro-Ticket hilft nichts, wenn es keinen Bus oder keine Bahn gibt, mit denen man dieses Ticket nutzen kann. Ein „ÖPNV“, der aus einem Bus am Morgen und einem am Abend besteht, verdient diesen Namen nicht.

Viele weitere politische Standpunkte und Ziele werde ich in den kommenden Monaten sowohl hier als auch auf meinen Social Media Accounts veröffentlichen. Dort finden Sie auch meine Termine im Wahlkreis.

Als Direktkandidatin werde ich in den kommenden Monaten viel im Wahlkreis unterwegs sein, um mit den Menschen vom Gallus bis zur Innenstadt, von der Altstadt übers Bahnhofsviertel und Westend bis nach Eckenheim, ins Gespräch zu kommen. Die Probleme und Herausforderungen im Wahlkreis 36 sind so vielfältig wie der Wahlkreis selbst. Ich freue mich darauf, diese Herausforderungen als Landtagsabgeordnete anzugehen.

Wenn auch Sie mit mir ins Gespräch kommen wollen, kontaktieren Sie mich bitte unter wahlkampf@julia-eberz.de.

Herzliche Grüße

Julia Eberz

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